Dienstag, 25. Dezember 2012

ONE MINUTE SEEMS LIKE A LIFETIME

One minute seems like a lifetime - when I feel this way
I feel this way !
Eine Zeile aus "TEA FOR ONE" von Led Zeppelin, ok ist nicht von mir, aber nichts könnte meine momentane Stimmung besser zum Ausdruck bringen.

Ich sitze daheim, allein.
Hatte ich mich doch so sehr auf das Rendevouz mit Ihr gefreut, aber nein.
Ich sitze daheim, allein.

Wenn ich mich in Sachen Liebe und Leidenschaft auf etwas so sehr gefreut habe wie auf dieses Treffen und enttäuscht werde, ist es schwer, nicht die Hoffnung zu verlieren. Von Vertrauen will ich besser nicht sprechen, denn es ist nicht die Schuld des Menschen, auf den ich diese Sehnsüchte im Übermaß projeziert habe.
Es ist die Sehnsucht selbst, aus der die maßlose Enttäuschung entsteht, die Sehnsucht nach Zweisamkeit, Berührung, Verschmelzung zweier Seelen und Körper.
Da sind die etwas mehr rationalen Menschen im Vorteil, sie können nicht so bodenlos aus den höchsten Höhen in das tiefste Loch fallen.
Leidenschaft schafft Leiden, da ist es wieder, scheinbar aus dem Nichts aufgetaucht, es trifft mich unvorbereitet und mit voller Wucht.
Vorgestern hätte ich die ganze Welt umarmen können, war der Narr im Tarot, der spielerisch durch die Welt tanzt und alle Anderen mit seinem Feuer der Euphorie beschenkt, in jedem Menschen einen Funken der Lust entzündet.
Gestern hat mich die Vorahnung auf das, was kommen wird aggressiv und ungerecht gemacht und heute bin ich am Tiefpunkt, scheinbar abgeschnitten  von der restlichen Welt.

Ich befinde mich zur Zeit auf einer rasanten Berg und Talfahrt, habe die gesunde Mitte verloren, die in mir Selbst begründet ist.
Anreize von Außen sind dazu in der Lage, mich entweder hoch zu heben oder fallen zu lassen wie ein Blatt im Wind.    

Samstag, 6. Oktober 2012

Liebe und Leidensschaft

Bereits im Kindesalter lernen wir, einige schmerzhafte Erfahrungen zu vermeiden, zum Beispiel das Anfassen der heißen Herdplatte. Nach einem, zwei oder maximal drei Versuchen hat das Kind begriffen, dass es furchtbar schmerzhaft ist, dort hinzulangen und macht in Zukunft einen großen Bogen um diese Gefahrenquelle.

Der Narr hatte dieses Jahr seinen 50. Geburtstag gefeiert, beziehungsweise hatte er es vermieden, diesen Anlass zu feiern.
Aufgrund seiner letzten schmerzlichen Erfahrungen mit dem, was er seit seiner Jugend Liebe genannt hatte und den Gefühlen, die er seinem Sohn entgegen brachte, kam ihm die Idee, dass er bisher ein bisschen zu wenig oder besser gesagt gar nicht darüber nachgedacht hatte, was er alles als Liebe bezeichnete.
Besonders der Begriff  " Liebe auf den ersten Blick " hatte es ihm angetan. Er hatte immer ernsthaft daran geglaubt,  dieses Phänomen schon mehrmals in seinem Leben erlebt zu haben und dass es sich dabei um ein Anzeichen für die "wahre " Liebe handelte.

Es ist gut, erst mal zu sortieren, um Überblick zu erlangen : Man sagt, dass die Liebe ein selbstloses Gefühl sei. Die Liebe zu seinem Sohn David gehörte am ehesten in diese Kategorie, das stand fest. Er erwartete von David keine Belohnung für diese Liebe oder für das, was er für ihn tat, das konnte er mit reinem Gewissen behaupten.
Seine letzte Beziehung zu einer Frau jedoch war unter Anderem deswegen gescheitert, weil er es nicht geschafft hatte, keine Erwartungen an sie zu stellen. Er hatte sie verlassen, weil sie nicht bereit dazu gewesen war, soviel Zeit mit ihm zu verbringen, wie er es gerne gehabt hätte. Er hatte eine Liebespartnerin an seiner Seite haben wollen und es hatte ihn verletzt und frustriert, dass sie diese Rolle nicht gespielt hatte. Sie hatte es weder gewollt noch gekonnt.

Das, was der Narr immer als " Liebe auf den ersten Blick " bezeichnet hatte, hatte etwas mit optischen Reizen und einer gewissen Ausstrahlung der auserwählten Frau zu tun, soweit war die Sache ganz klar. Mit dem Schwung seiner überschäumenden Begeisterung war es ihm meistens gelungen, diejenige für sich zu gewinnen.                                                                                                     Da er jetzt zu der Erkenntnis gekommen war, dass dies nichts mit Liebe zu tun haben konnte, entschloss er sich, es Leidenschaft zu nennen, denn es fühlte sich heiß an wie Feuer.
Weiterhin hatte er mehrmals unter großen Schmerzen feststellen müssen, dass die Beziehungen dieser Art immer in einer Katastrophe endeten, genauer gesagt, dass er in einen gefühsmäßigen Abgrund fiel, aus dem er sehr schwer wieder heraus kam.
Der Narr hatte auch weniger spektakuläre Erfahrungen mit einem anderen Typ von Frau gemacht, die nett  und lieb zu ihm gewesen waren. Sein Gefühl dabei war eher lauwarm gewesen und es hatte stets  in Langeweile geendet. Das war jeweils der Moment gewesen, da er seine Koffer gepackt hatte und gegangen war.

Der Narr hielt inne: Seine Überlegungen waren reines Schubladen - Denken. Er durfte nicht soweit kommen, Menschen, in dem Fall Frauen in Kategorien einzuteilen.
Es gibt Milliarden von Menschen auf dieser Welt und die Möglichkeiten von Konstellationen zwischen Mann und Frau gehen schon fast ins Undendliche. 
Und noch eine Sache  durfte er nicht vergessen : Jeder Mensch ist ein Stern ! 
Ihm fiel noch einmal die letzte Strophe seines Liedes ein, die er kürzlich ins Positive gewandelt hatte.

Es ist nicht leicht es zu verstehen - niemand ist schuld daran
wenn Alles schief läuft zwischen Frau und Mann
Gib mir die Kraft es anzusehen dass ich es nicht ändern kann
und dass ne neue Chance kommt ja irgendwann.

In dem Sinne.....

    



Freitag, 5. Oktober 2012

Der Narr und die Liebe

Der Narr hatte die Liebe gekostet und wahrlich hatte sie ziemlich bitter geschmeckt. Wenn es immer so sein sollte, war es besser allein zu bleiben, obwohl die Einsamkeit auch nicht gerade eine Delikatesse ist.
Bei seinem letzten Versuch, eine Frau zu lieben, hatte er viel Kummer und Einsamkeit verspürt, das war auch keine gute Mischung.

Doch er würde nie aufgeben, denn allein zu sein war ganz sicher nicht der Sinn seines Lebens. Er wusste, dass die geschlechtliche Liebe genauso wichtig für ihn war wie ein Kind zu haben und das hatte er ja immerhin schon geschafft. Sein Sohn bedeutete ihm mehr als alle materiellen Dinge dieser Welt.
Er wusste, wenn er im Augenblick seines Sterbens auf sein Leben zurück blicken würde, dass  alles Andere verblassen würde im Vergleich zu David.

Ja, er würde immer wieder versuchen, eine Frau zu finden, die ihn liebte und die er lieben konnte.
 

Mittwoch, 16. Mai 2012

Dreams of Infinity - 3. Teil

Im Januar 2007 gab es im Gegensatz zu anderen Jahren in den Bergen kein Eis und zu wenig Schnee für Skitouren. Es war einfach zu warm, es regnete selbst in größeren Höhen.                                Vor mir lag ein freies Wochenende, doch ich hatte erst mal keine Ahnung, was ich anstellen sollte.
Ich sah mir den Wetterbericht für Arco an. Dieser meldete trockenes, sonniges Wetter mit Höchsttemperaturen bis 11 Grad. Das war doch schon was ganz Anderes als dieses Regenwetter bei uns.
Mit der Dreams of Infinity weiter machen, das wäre super, dachte ich mir. Ich rief Martina, eine gute Freundin und Kletterpartnerin an und fragte sie, ob sie Lust auf eine Fahrt nach Arco habe.        11 Grad Lufttemperatur seien für sie zu wenig zum Klettern, da habe sie kalte Hände, entgegenete sie mir, doch sie könne sich vorstellen, dass ihr Freund Peter Interesse daran habe, mit mir in die Tour zu gehen.
Ich kannte Peter noch nicht so lange, doch wir verstanden uns sehr gut. Zusammen geklettert waren wir bisher nur in der Halle, da schaffte er wie ich Touren im 8. Grad und ich wusste, dass er im Fels auch sehr gut war, also rief ich ihn an. Peter war damals ein begeisterter Ski Touren Fan und dass es gerade keinen Schnee gab, erhöhte meine Chancen.
Tatsächlich klagte er am Telefon über den Schneemangel, ja, er habe Interesse an dieser Erstbegehung und ehe ich mich versah, hatte er schon für das kommende Wochenende zugesagt. Ich war begeistert und ein paar Tage später saßen wir zusammen in meinem Bus in Richtung Arco.
Nun sind die Tage Anfang Januar nicht gerade sehr lang und es macht keinen Sinn, am Einstieg zu sein, bevor die Sonne über der Bergkette im Osten des Tals steigt, also hieß die Devise, etwa um sieben Uhr im Tal loszugehen, um neun einzusteigen, bis etwa 14:30 Uhr zu kletten und dann schnell wieder abzuseilen, um bei Helligkeit den nicht ganz leichten Wandvorbau abklettern zu können.
Da das untere Drittel der Route nicht sehr schwer ist, kamen wir zügig voran und waren um etwa 12 Uhr mittags am Ende der 7. Seillänge, wo das Neuland begann. Dort ging es allerdings gleich in eine sehr steile Platte. Ich war voll motiviert und wollte mich außerdem nicht blamieren, also ging ich energisch ans Werk, diese Seillänge erstzubegehen. Ich kämpfte mich circa eine Stunde lang Haken setzend nach oben, dann hatte ich etwa 2/3 der Seillänge geschafft und rief zu Peter runter, ob er mich ablösen wolle. Das tat er, machte seine Sache gut und schaffte den Rest dieser schweren Seillänge ( 7 - ) bis zum Stand.
Schnell waren Peter und ich ein eingespieltes Team und es machte wirklich Spaß, mit ihm in dieser Wand unterwegs zu sein. Am nächsten Tag versuchte ich mich weiter in den glatten Platten, doch es war jetzt noch anspruchsvoller, zum Klettern zwar möglich, aber zum von Unten einzubohren zu schwer. Ich hatte mich bei meinem Versuch ziemlich ausgepowert, kehrte zum Stand zurück und Peter versuchte eine Querung nach links in eine Schluchtverschneidung, welch die einzige Alternative war.
Peter stieg diese Länge vor. Sie war bei weitem nicht so schön wie die vom Vortag, aber über uns türmten sich absolut glatte Platten auf, es blieb uns keine andere Wahl. Er musste viele lose Steine in Richtung Tal befördern, doch auch diesmal war ich sehr zufrieden mit seiner Aktion.
Schon einige Wochen später waren Peter und ich wieder unterwegs ins Trentino. Wenn ich daran denke, dass Inga zu hause mit dem paar  Wochen alten David zurück blieb und mir für diese Fahrten grünes Licht gegeben hat, kann ich jetzt, fünf Jahre später einfach nur dankbar dafür sein. Für mich waren die Auszeiten am Monte Brento Gold wert gewesen.
Nach einer leichteren, etwas brüchigen Seillänge kam ein sehr schwerer, sehr ausgesetzter Quergang nach rechts. Er stellte die einzige Möglichkeit dar, weiter zu kommen, um uns herum waren jetzt nur noch glatte, steile Platten. Wir wechselten uns mit der Führung ab und bohrten die Seillänge fast durchgehend technisch ein.
Im Oktober kam Peter nochmal mit in die Tour, dann folgten bei ihm berufliche und private Veränderungen, sodass er aus dem Projekt aussteigen musste. Er sagte zwar immer wieder, dass er bald wieder mitkäme, aber ers wurde nichts mehr daraus

Montag, 26. März 2012

Verlorene Liebe

Es war eine Seelenliebe zwischen ihr und ihm, daran bestand kein Zweifel. Er merkte es daran, welch starke Energie zwischen ihnen floss, wenn sie Hand in Hand gingen. Es war wie ein Strom, der durch die Mitte der Handflächen in den Körper eindringt.
Die innigen Gefühle zueinander, wenn sie nach dem Liebesspiel eng umschlungen im Bett lagen. Das waren Momente, wie er sie vorher noch nie erlebt hatte. Er kannte von früher nur das Gefühl der Befriedigung danach, wo er eigentlich sofort schon den Impuls verspürte, sich anderen Dingen zu widmen, sprich eine rauchen zu gehen und dann zu schlafen oder sonstige Dinge zu tun, falls es tagsüber war.
Man sollte meinen, er hatte endlich die wirkliche Liebe kennen gelernt -

Aber nein, alles Phantasie, Wunschvorstellung. Die Realität und der Egoismus der Menschen kann selbst die schönste Seelenliebe zerstören. Er blieb in seinem Schema hängen, besitzen und kontrollieren zu wollen, sie wollte aktiv und erfolgreich sein, unabhängig.
Ja, sie hatte ihm gegeben, was sie zu geben hatte. Er hatte es nicht annehmen können, weil es ihm zu wenig war. Er hatte mehr gewollt, und hatte deshalb Alles weggeworfen.
 
An jenem Abend hatte er das Gefühl, als ob der Teufel darüber triumphierte, zwei Seelen in den Abgrund gezogen zu haben.
Vielleicht war es nur seine Einbildung. Jedenfalls fühlte er sich wie ein Blatt, welches der Wind vom Baum reißt und mit sich trägt. 

Nach dem Verlust der Liebe weiß niemand, wer der Täter und wer das Opfer war. Ein Spiel, bei dem es nur Verlierer gibt.

Für Beide wird eine neue Chance kommen, doch niemand weiß, wann das sein wird. Für eine Weile sind der Schmerz und die Erinnerungen zu mächtig. Ein weiter Weg durch Dunkelheit
und Kälte muss gegangen werden, um wieder ins Licht zu finden.